Kapitel 3

Bild Basics – Frame

Wesentliches sichtbar machen

In der Kunst ist meist klar, dass Künstler nicht (nur) Realität darstellen, sondern etwas ausdrücken wollen. Anders verhält es sich oft mit der Fotografie. Sie besitzt die technische Möglichkeit, Personen und Objekte naturgetreu abzubilden. Das führt manchmal zu der Annahme, dass die Aufnahme eine identische Wiedergabe des Originals ist.

Gestaltung wird dagegen eher der Malerei oder der Bildhauerei zugeschrieben. Aber auch das fotografische Abbild eines Gegenstandes ist immer gestaltet. Die Position der Kamera, die gewählte Perspektive, die Positionierung eines Gegenstandes, die Lichtgestaltung sind nur einige Elemente mit denen Charakter und Aussage eines Bildes maßgeblich beeinflusst werden.

Zusätzlich dient der Bildinhalt natürlich auch der Informationsvermittlung. Größenverhältnisse, Position und Farben auf einem Gemälde zeigen dem Betrachter, was für den Künstler von besonderer Bedeutung ist. Entsprechend dieser Dramaturgie richtet sich unsere Aufmerksamkeit auf die Gesamtwirkung und die Details. Die einzelnen Bildbestandteile erzählen gemeinsam die Geschichte des Bildes.

Die Filmkamera holt die Blickwinkel und Details heran, die für die Erzählung wichtig sind. Die Kameraarbeit besteht darin, die Auswahl des Bildinhaltes zu treffen und über die Kadrierung des Bildes zu entscheiden.

In der Filmwelt gibt es seit langem Standards für Einstellungsgrößen. Sie bestimmen den wichtigsten Aspekt der Gestaltung, die Auswahl des Bildinhaltes. Im folgenden Abschnitt geht es um Einstellungsgrößen und ihre Funktion für die filmische Erzählung.